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Hintergrund zur Ökobewertung des ZZ-Potentials:
(1) ZZ-Potential
zeigt den Mittelwert der Spannen für die möglichen Einsparungen durch direkte Weiterverwendung der angebotenen Materialien und Halbzeuge. Gilt jeweils für eine Produkt/Materialgruppe im Verhältnis zu den üblichen (in generischen Datenbanken vorgeschlagenen) Werten für den vergleichbaren Bezugsraum und Bezugszeitpunkt.
Das ZZ-Potential wird in % und in kg CO2e/kg ZZ-Artikel angegeben.
Zusätzlich wird das kreislaufwirtschaftliche Gesamtpotential mit Punkten (Sternen…?? ) abgeschätzt. Je mehr „Sterne“, desto mehr lohnt der Versuch, diese Wertstoffe systematisch in der Nutzung zu halten.
Die Vergabe der Punkte bezieht sich auf das Potential in der jeweiligen Volkswirtschaft (bis auf weiteres nur Österreich) und ist neben dem spezifischen, technischen Einspar-Potential und der anfallenden/verfügbaren Gesamtmenge auch von den jeweiligen Recyclingraten, dem durchschnittlichen Anteil an Sekundärmaterial in den Rohstoffen, den üblichen Entsorgungswegen, den Problemen mit Legacy-Chemikalien und Altlasten und dem lokalen Energie-Mix abhängig.
(In einem fossil-lastigen Energiesystem hat die thermischeNutzung von Papierabfällen noch einen höheren Substitutionswert als in einem Solaren-Energiesystem)
(2) ZZ-Einsparung
ist die tatsächliche Einsparung für ein Produkt/Projekt und ergibt sich aus der konkreten Berechnung des jeweiligen Geschäftsfalls mit den konkreten LCI-Daten und dem Vergleich mit der üblichen Vorgangsweise zur Beschaffung der Inputs, sowohl was die Entsorgung am bereitstellenden Ende, als auch die Rohstoff-Beschaffung beim Nutzer betrifft.
Um die ZZ-Ökowirkung abzuschätzen, müssen folgende Fragen beantwortet werden:
Was wäre der übliche Öko-Aufwand für die Entsorgung des Materials/Halbzeugs am Standort des Anfalls des Materials? Wobei Entsorgung auch schon Elemente einer Kreislaufführung enthalten kann.
Was wäre der übliche Öko-Aufwand der Bereitstellung eines gleichwertigen Materials/Halbzeugs am Standort des Nutzers? Wobei gleichwertige Materialien auch schon Sekundäranteile enthalten können?
Zusätzlich sind dabei auch noch die jeweiligen Transportdistanzen und Modi sowie die unterschiedlichen Situationen derEnergiewirtschaft zu beachten.
Bis auf weiteres wird das ZZ-Potential nur für den Klimaaspekt angegeben. Da dieser nur einen Teil der positiven Kreislaufwirkung ausmacht, werden künftig auch andere Ressourcenaspekte in die Öko-Bewertung eingehen.
Die aktuell dargestellte Bewertung erfolgt durch footprint-consult auf Basis ökobilanzieller Werte sowie den publizierten Informationen zur Entsorgungspfanden und ist als vorläufig zubetrachten. Um zukünftig wissenschaftlich abgesicherte Werte zu erhalten, wurde mit der FH Campus Wien ein vertiefendes Forschungsprojekt gestartet. Die Abschätzungen sollen und unter Anwendung der Circular Footprint Formula (CFF) für die üblichen Optionen des EoL (End of Life) besser differenziert werden. Den vielen Variablen der CFF sollen Regional - und Bezugsjahr-spezifische Werte zugeordnet werden, die letztendlich zu zertifizierbaren Werten für die tatsächlich eingesparten Emissionen führen.
Zu CFF siehe auch Vorschläge der EU im Rahmen des Product Environmental Footprint (PEF)
https://publications.jrc.ec.europa.eu/repository/handle/JRC91157